- Höhenströmung
- Höhenströmung,Meteorologie: die Strömung der Luft in der freien Atmosphäre. Im Gegensatz zur Strömung in den unteren Schichten, wo schwache Störungen als Folge des Einflusses der ungleichmäßigen Verteilung von Land und Meer, der ungleichmäßigen Erwärmung der Erdoberfläche u. a. entstehen, ist die Höhenströmung großräumiger und übersichtlicher. Die Höhenströmung hat in den mittleren Breiten der Erde einen wellenförmigen West-O-Verlauf und schwankt meist zwischen Südwesten und Nordwesten. Diese Schwankungen werden u. a. durch die Verteilung von warmen und kalten Luftmassen, aber bis in große Höhen auch durch das Relief der Erdoberfläche bestimmt. So wird die Höhenströmung, die quer über eine hohe und lange Gebirgskette verläuft, nach rechts (auf der Nordhalbkugel) abgelenkt, sodass stromabwärts Wellen (Höhentröge und -rücken) entstehen. Typisch hierfür ist der Einfluss der Rocky Mountains in Nord- und der Anden in Südamerika auf die westliche Höhenströmung. Bei bestimmten Wetterlagen weiten sich die Wellentäler beziehungsweise -berge so weit nach Süden beziehungsweise Norden aus, dass sich selbstständige zyklonale beziehungsweise antizyklonale Wirbel (Höhentief beziehungsweise -hoch) mit einer nahezu kreisförmigen Höhenströmung bilden.Die Höhenströmung wird in den absoluten Topographien der Hauptdruckflächen dargestellt (z. B. der absoluten Topographie 500 hPa für rd. 5 000 m über dem Meeresspiegel). Der Verlauf der Höhenlinien in diesen Höhenkarten und ihr Abstand zueinander kennzeichnen dabei Richtung und Geschwindigkeit der Höhenströmung, die in den Strahlströmen ihre größten Werte erreicht.Die Vorhersage der Höhenströmung ist v. a. für die Planung und Durchführung des Luftverkehrs wichtig.
Universal-Lexikon. 2012.